Wutanfälle bei Kindern beruhigen: 7 Strategien 

Eine Frau in blau-weiß gestreifter Bluse hält ihr weinendes Kleinkind im Arm und tröstet es nach einem Wutanfall.

Um deinem Kind zu helfen, wenn es einen Wutausbruch oder einen Trotzanfall hat, ist es wichtig, dass du zuerst die Ursache verstehst, die dahintersteckt. Das ist nicht immer einfach, denn Wutausbrüche bei Kindern können neben Zorn zum Beispiel auch durch Angst, Frustration, Reizüberflutung oder andere Auslöser hervorgerufen werden. 

Egal ob es sich um Wutanfälle bei Kleinkindern handelt, oder um Wutanfälle bei Kindern im Grundschulalter, versuche, einen Trotzanfall als Reaktion auf etwas zu betrachten, das dein Kind aufregt. Kinder reagieren anders1 auf Dinge, die ihnen Angst, Zorn, Enttäuschung, Reizüberflutung oder Verwirrung bereiten, als Erwachsene es tun. Während du in Situationen, in denen du diese Gefühle hast, darüber reden kannst und deine Wünsche und Bedürfnisse mit Sprache kommunizieren kannst, kann dein Kind diese Dinge stattdessen nur durch Schreien oder Weinen mit dir kommunizieren. 

Damit du deinem Kind helfen kannst, sich bei einem Trotzanfall zu beruhigen, möchten wir dir in diesem Artikel 7 Strategien rund um das Thema Wutanfälle bei Kindern näher erklären. 

Was ist der Grund für Wutausbrüche bei Kindern? 

Ein Trotzanfall kann viele verschiedene Reaktionen2 in deinem Kind hervorrufen. Diese reichen von Jammern oder Weinen über Schlagen, Treten, bis hin zu Schreien und solch starkem Brüllen, dass dein Kind vor lauter Aufregung gar nicht zum Atmen3 kommt. Doch da ein Trotzanfall keine besonders klare Art der Kommunikation ist, wissen Eltern und Erziehungsberechtigte oft nicht, was hinter dem Verhalten steckt. 

Wutanfälle bei Kindern treten meist im Alter von 1 bis 3 Jahren4 auf. Manche unserer Jüngsten werden häufiger von einem Trotzanfall gepackt und andere nur selten – beides ist völlig normal.5 Wie du oben bereits gelesen hast, treten Wutanfälle bei Kindern im Grundschulalter ebenfalls auf. Sie gehören zur kindlichen Entwicklung jeden Alters6 dazu und sind ein normaler Teil des Menschseins. 

Bestimmt kennst auch du das Gefühl, ab und an von starken Emotionen überwältigt zu werden, oder? Genau so geht es deinem Kind, wenn es einen Wutanfall hat, nur kann es deine Bedürfnisse wie bereits oben erwähnt nicht so gut mit anderen Menschen kommunizieren.  

Versuche dich also das nächste Mal, wenn dein Kind einen Trotzanfall hat, an einen Moment zurückzuerinnern, an dem auch du von starken negativen Gefühlen gepackt warst. Das kann dir dabei helfen, der (für euch beide) stressigen Situation mit Empathie und Mitgefühl entgegenzutreten, und miteinander hindurchzuarbeiten anstatt gegeneinander. 

Tipp

Mit samtig weichen Taschentüchern wie Tempo Original lassen sich die Tränen von Kleinkindern sanft und sicher abwischen. Sie sind in emotionalen Momenten für dich und deine Liebsten stark und halten auch den stärksten Wutanfällen stand.

Was tun bei Wutausbrüchen von Kindern? Unsere 7 Tipps 

Wenn dein Kind zu Trotzanfällen neigt, dann mache es dir zum Ziel, ihm anhand von positiver Bestärkung dabei zu helfen zu lernen, diese Reaktion mit anderen Mechanismen zu begegnen, um mit einer Stresssituation umzugehen. Das kann zum Beispiel das Erlernen von Kompromissen7 und weiteren Methoden sein, die deinem Liebling außerdem dabei helfen könnten, so manche Wutanfälle von vornherein zu verhindern.  

Hier sind unsere 7 Strategien, die dir beim Umgang mit und bei der Vorbeugung von Trotzanfällen helfen können: 

1. Behalte einen kühlen Kopf.

Einer der wichtigsten Erziehungstipps bei Wutanfällen ist es, dass du als Bezugsperson deines Kindes versuchen solltest, Ruhe zu bewahren und deine eigene Wut oder Frustration zurückhältst. Erinnere dich daran, dass Kinder nicht absichtlich einen Trotzanfall haben, und dass es deine Aufgabe ist, deinem Kind zu helfen, sich zu beruhigen. Und dazu musst auch du ruhig bleiben.8

2. Finde die Ursache des Trotzanfalls.

Die Antwort zur Frage ‚was tun bei Trotzanfall?‘ kommt darauf an, warum dein Kind einen Wutanfall hat. Wenn dein Kind sich etwa von Emotionen überwältigt fühlt, musst du ihm beispielsweise Nähe und Trost spenden. Falls es müde oder hungrig ist, dann ist es etwa Zeit für ein Nickerchen oder einen Snack.9

3. Lenke dein Kind ab.

Wenn dein Kind etwas möchte, das es nicht haben oder machen darf, dann kann es manchmal helfen, zu versuchen, deinen Liebling für eine andere Sache oder Aktivität zu begeistern. Vergiss nicht, genug Lob auszusprechen, wenn es dafür offen ist, anstatt gleich einen Trotzanfall zu bekommen. Eine weitere Möglichkeit ist es, die Umgebung deines Kindes zu verändern, indem ihr zum Beispiel in einen anderen Raum oder nach draußen geht.10

4. Kenne die Grenzen deines Kindes.

Wenn du weißt, dass dein Liebling müde oder hungrig ist, ist es nicht der beste Zeitpunkt, um mit ihm zum Einkaufen in den Supermarkt zu gehen. Hungrige Kinder wollen im Laden (genau wie wir alle) eher Snacks einkaufen, als wenn sie gerade eine Mahlzeit gegessen haben.11

5. Erlaube Kleinkindern eigene Entscheidungen zu treffen.

Eine wirksame Strategie gegen Wutausbrüche bei Kleinkindern ist es, sie selbst kleine Entscheidungen machen zu lassen. Wenn sich deine Jüngsten sträuben, gewisse Aufgaben (wie etwa Zähneputzen) auszuführen, dann versuche zwei Wahlmöglichkeiten anzubieten. Lässt du deinen Liebling etwa entscheiden, ob er abends vor oder nach dem Duschen Zähneputzen möchte, dann ist die Wahrscheinlichkeit meist kleiner, dass die Antwort ‚Nein‘ lautet.12

6. Hilf deinem Kind Neues zu lernen und erfolgreich zu sein.

Achte darauf, dass du die Neugier deines Kindes stets förderst und hilf ihm dabei, Dinge zu lernen und Erfolgserlebnisse zu feiern. Beginne mit einfachen Dingen, bevor du zu anspruchsvolleren altersgerechten Aufgaben übergehst.13

7. Gib deinem Kind positive Bestärkung.

Gewöhne dir an, dein Kind stets zu loben, wenn du merkst, dass es sich richtig verhält oder das Gelernte anwendet. Schenke ihm gezielt Lob und Aufmerksamkeit für alle Verhaltensweisen, die du in ihm fördern möchtest – wie etwa, wenn du merkst, wenn es mit Anderen teilt, seine Wünsche möglichst verständlich ausdrückt, wenn es geduldig wartet, oder wenn es eure Mitmenschen und Haustiere mit Respekt und Mitgefühl behandelt.14 

Nach dem Wutanfall: Was tun?

Kinder können nach einem Trotzanfall oft besonders sensibel und verletzlich sein, da ihnen oft bewusst ist, dass ihr Verhalten intensiv war. Jetzt da dein Liebling sich beruhigt hat, ist ein guter Zeitpunkt für eine Umarmung und bestärkende Worte. Stelle sicher, dass dein Kind immer weiß, dass es geliebt wird – egal was passiert. 

Sprich mit deinem Kind falls es alt genug ist und bestärke, dass es in Ordnung ist, wütend zu sein und Emotionen aller Art zuzulassen. Betone, dass es wichtig ist, richtig damit umzugehen und hilf deinem Liebling andere Möglichkeiten zum Ausdruck seiner Frustration zu finden.15 

Strategien für Wutanfälle bei Kindern im Grundschulalter

Bei Trotzanfällen bei Kindern im Grundschulalter kann es helfen, dir zusammen mit deinem Kind eine Art ‚Beruhigungsplan‘ anzulegen. Halte diesen mit etwa nur ein bis zwei Schritten so einfach wie möglich – und spielt die Strategien im Vorhinein etwa als Rollenspiel durch, damit dein Kind sie in Ruhe üben kann. Oftmals können Schulkindern etwa Strategien helfen, wie sich draußen im Garten zu bewegen, sich eine Zeit lang zurückzuziehen, etwas Musik zu hören, in ein Kissen zu schreien oder sich kreativ auszuleben.16 

Wie du oben bereits gelesen hast, gehören Wutanfälle ab und an auch bei älteren Kindern zum Leben dazu. Wenn sie ab und an vorkommen, ist dies meist ein ganz normaler Teil des Erwachsenwerdens. Doch hinter sehr häufigen oder auch extremen Wutanfällen bei Schulkindern können auch andere Ursachen stecken. Wende dich immer an deine Ärztin oder deinen Arzt, wenn du dir unsicher bist oder nach Hilfestellungen oder professioneller Unterstützung suchst. 

Quellen:  

1,2,3,4,5,6,8,9,10,11,13,14,15,16 Was fühlst du? Was fühle ich?: Kinder-Gefühle gemeinsam erkunden und verstehen, Andrea Schütze 

7 Unkontrollierte Wutanfälle: Die besten Tipps um Kinder zu beruhigen, Elternwissen Ratgeber, Dipl.-Päd. Uta Reimann-Höhn 

12 Kind hört nicht: Tipps für die Erziehung in der Trotzphase, Kita.de portal 


Fandest du diesen Artikel hilfreich?Danke für dein Feedback!
oder

Melde dich für unseren Tempo Newsletter an und erhalte Infos zu Aktionen, sowie Tipps zu Gesundheit, Reise und Leben.

Melde dich für unseren Tempo Newsletter an und erhalte Infos zu Aktionen, sowie Tipps zu Gesundheit, Reise und Leben.