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Empathie heißt Einfühlungsvermögen und ist die Grundlage eines harmonischen Zusammenlebens. Nur durch Einfühlungsvermögen nehmen wir Gefühle und Sichtweisen anderer wahr. So können wir uns in die Lage unserer Menschen hineinversetzen, ihre Gefühle verstehen, mit ihnen mitfühlen und vielleicht helfen, Schwierigkeiten zu überwinden.
Der Sozialpsychologe und Konfliktforscher Prof. Dr. Ulrich Wagner erklärt, wie Empathie im Alltag aussieht. Außerdem gibt dir in diesem Artikel Tipps an die Hand, wie auch du empathischer handeln kannst.
Was bedeutet Empathie? Und was ist ein Empath?
Wir finden jemanden sympathisch, wenn wir auf einen Menschen treffen, für den wir eine scheinbar grundlose emotionale Zuneigung verspüren. Prof. Dr. Wagner beschreibt das so: „Du hast das vielleicht schon mal erlebt, wenn sich deine Wege mit einer fremden Person gekreuzt haben und ihr euch sofort sympathisch wart. Das geschieht oft unbewusst und gibt uns ein Gefühl von Verbundenheit.“
Stell dir vor, du siehst jemanden, der gerade Leid und Schmerz erfährt. Reagierst du gleichgültig oder feindselig? Oder kannst du diese Person verstehen und ihren Schmerz nachvollziehen oder mitfühlen? Trifft letzteres auf dich zu, reagierst du empathisch.
Per Definition ist Empathie mehr als nur Sympathie. Empathie erlaubt uns, Handlungen anderer zu verstehen und ihre Gefühle nachzuempfinden. Dabei spielt es keine Rolle, um welche Person es sich handelt und ob sie uns sympathisch ist oder nicht. Durch Empathie können wir verstehen, wie eine andere Person sich fühlt, ihre Perspektive übernehmen und sogar mit ihren Gefühlen mitfühlen.
Unser Experte ergänzt: „Obwohl empathische Menschen emotional mit anderen mitfühlen können, heißt das nicht unbedingt, dass sie alle Handlungen anderer gutheißen. Wohl aber hilft Empathie, anderen Menschen mit mehr Verständnis und Respekt gegenüberzutreten.“
Was ist Empathie? Einfach erklärt
Oft unterscheidet man zwei Grundtypen von Empathie.
- Rationale Empathie: Diese Form der Empathie ist das Verständnis auf kognitiver Ebene, also das Verstehen, was jemand anderes denkt und fühlt.
- Emotionale Empathie: Das bedeutet das emotionale Mitfühlen und Mitleiden der Emotionen anderer. „Emotionale Empathie bedeutet auch, sich von Emotionen anderer anstecken zu lassen. Manchmal fühlen wir sogar körperlich mit anderen mit, indem wir zum Beispiel auch zu weinen anfangen, wenn unser Gegenüber Trauer zeigt und weint. Diese Form der Empathie führt oft dazu, dass wir in Konflikten nachsichtiger und nachgiebiger sind“, sagt Prof. Dr. Wagner.
Was heißt es, Empathie zu lernen?
Prof. Dr. Wagner erklärt: „Natürlich ist es schwieriger, Einfühlungsvermögen für andere Menschen zu empfinden, als unsere eigenen Emotionen zu erleben. Empathisch die Situation anderer nachzuempfinden, kann eine bewusste Entscheidung sein, die zum Glück erlernt und geübt werden kann. Wenn wir üben, empathisch zu handeln und uns in Menschen um uns herum einzufühlen, wird dies mit der Zeit immer natürlicher werden.“
Vor allem in Konfliktsituationen ist es laut Prof. Dr. Wagner wichtig nachzuvollziehen, warum die Gegenseite gerade so reagiert, wie sie es tut. Probiere doch unsere Tipps zum Trainieren von Empathie aus:
- Versuche, deinem Gegenüber aktiv, offen und geduldig zuzuhören, um wirklich zu verstehen, was er oder sie sagt.
- Versuche, die Situation und die Gefühle deines Gegenübers nachzuvollziehen.
- Verzichte zunächst einmal darauf, das was dein Gegenüber sagt und fühlt, zu bewerten.
- Rege dein Gegenüber an, dasselbe zu tun.
- Versuche, nachdem ein Konflikt gelöst wurde, die Situation mit den Beteiligten durchzusprechen, indem ihr über das Gespräch sprecht, ohne über den Inhalt zu reden. So kannst du womöglich herausfinden, was ein potenzieller Konflikttreiber war.
Diese Tipps können laut Prof. Dr. Wagner nicht nur helfen, Konfliktsituationen vor dem Eskalieren zu bewahren, sondern auch, Vertrauen aufzubauen. Denn Empathie ist ein großer Bestandteil davon, was uns ausmacht und uns Menschen miteinander verbindet.
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