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Bestimmt weißt du genau, wie es sich anfühlt, wenn du einen Streit mit jemand hast. Für die meisten von uns sind Konflikte unangenehm und wir streiten uns eher ungerne. Manchmal sind Konflikte aber einfach unumgänglich. Doch was nun?
Vielleicht fragst du dich, ob Konflikte immer etwas Schlechtes sind. Wir haben bei dem Sozialpsychologen und Konfliktforscher Prof. Dr. Ulrich Wagner nachgefragt, ob es positive Konflikte geben kann und wie ein konstruktiver Ablauf von Konfliktgesprächen aussehen kann.
Gibt es positive Aspekte von Konflikten?
Prof. Dr. Wagner erklärt: „Konflikte sind ein normaler Bestandteil unseres täglichen Lebens. Es ist wichtig zu wissen, dass Konflikte nicht immer schlecht sind. Wenn wir einen Konflikt austragen, kann das zum Beispiel zur Folge haben, dass die Konfliktparteien zusammen eine bessere Lösung finden, als ihnen allein gelungen wäre.“
Kontrolliert und geplant kann es also durchaus auch positive Konflikte geben. Konfliktgespräche werden zum Beispiel in politischen oder wirtschaftlichen Entscheidungsgremien aktiv hergestellt, um Fehlentscheidungen zu vermeiden. Dazu werden ein oder mehrere Mitglieder der Gruppe beauftragt, aktiv die Rolle der kritischen Opposition zu spielen und damit alle Beteiligten zu veranlassen, den Konfliktgegenstand von verschiedenen Seiten zu betrachten und so zur besten Lösung zu kommen.
Nicht der Konflikt ist also das Problem, sondern die Art und Weise, wie damit umgegangen wird. Einen guten Umgang mit Konflikten können wir lernen. Mehr Tipps dazu, findest du in diesem Beitrag.
Checkliste Konfliktgespräch
Zu den erfolgversprechenden Techniken für eine erfolgreichen Umgang mit Konflikten gehören:
- Miteinander reden. Konflikte, in denen die Konfliktparteien nicht mehr miteinander sprechen, sind ganz schwer zu entschärfen. Die Sprachlosigkeit führt dazu, dass die Parteien sich in ihrer Sicht auf die Situation einmauern und sich nicht mehr weiterbewegen.
- Kommunikationsregeln einhalten. Damit das gelingt, sollte man mit der anderen Konfliktpartei zunächst Gesprächsregeln für ein Konfliktgespräch vereinbaren – wie etwa, dass man sich ausreden lässt, nicht laut wird, usw.
- Die eigenen Gefühle benennen. Man sollte deutlich machen, dass man durch den Konflikt und die Art, wie man miteinander umgeht, schon betroffen ist. Allerdings sollte man darauf verzichten, der anderen Seite heftige Vorwürfe zu machen oder sie gar zu beschimpfen.
- Die Sicht der anderen Person erfragen. Zeige mit Nachfragen wie „Wie siehst du das?“, Wie nimmst du die Situation wahr?“ oder „Was empfindest du?“ Interesse an der Meinung deines Gegenübers. Dabei kann man durchaus deutlich machen, dass man die Sicht der anderen Seite nachvollziehen kann, auch wenn man sie nicht teilt.
- Kompromisse generieren. Es kann sinnvoll sein, zunächst verschiedene Lösungsmöglichkeiten für den Konflikt zusammenzutragen, ohne diese zu bewerten, und dann in einem zweiten Schritt gemeinsam die beste Lösung herauszusuchen.
- Die gemeinsame Lösung klar formulieren. Es hilft, sich gegenseitig noch einmal zu sagen, wie jede der Konfliktparteien die Einigung versteht. Das macht mögliche Missverständnisse deutlich und Nachverhandlungen möglich.
Versuche also, Konflikte mit Überlegung anzugehen. Manchmal eskalieren Konflikte allerdings auch. Wie du solch hitzige Situationen deeskalieren kannst, erfährst du in einem weiteren Beitrag.
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