Land oder Stadt: Wo ist die Pollenbelastung am stärksten?

pollenflug

Wenn die Bäume und die Frühlingswiesen anfangen zu blühen, läuten bei Allergikern die Alarmglocken. Spaziergänge im Freien? Sicher nicht! Ein Ausflug zum Baggersee? Für dich als Allergiker ist die Antwort klar. Doch ist der Pollenflug auf dem Land wirklich schlimmer als die Pollenbelastung in der Stadt? Wann sollte man lüften bei Pollenallergie? Hier findest du heraus, was du beim Pollenflug in der Stadt und auf dem Land beachten solltest, um den Sommer so gut es geht genießen zu können.

Was bedeutet Pollenbelastung?

Bevor wir zu der Frage kommen, ob der Pollenflug in der Stadt oder auf dem Land stärker ist, ist es wichtig, grundlegende Begriffe wie Pollenbelastung zu verstehen. Was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Grundsätzlich wird damit besagt, welche Mengen an Pollen in der unterwegs Luft sind. Dies wird an der Zahl der Pollenkörner pro Kubikmeter gemessen. Eine niedrige Zahl entspricht einer niedrigen Menge an Pollen. Eine hohe Zahl entspricht einer hohen Menge an Pollen und damit einem höheren Risiko für jemanden, der an Heuschnupfen leidet, eine allergische Reaktion zu bekommen.

Der Deutsche Wetterdienst schätzt bei Gras die Pollenbelastung ab 30 Pollen pro mLuft als hoch ein. Ob eine Pollenkonzentration als hoch eingestuft wird variiert jedoch für verschiedene Pollentypen. Bei Birkenpollen muss zum Beispiel die Belastung bei über 50 Pollen pro mLuft liegen um als “hoch” zu gelten.

Was ist eine Pollenflugvorhersage?

Zusammen mit dem Deutsche Wetterdienst erstellt die Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst die Pollenflugvorhersage. Diese basiert auf regionalen kurz- und mittelfristigen Wettervorhersagen sowie den Pollenkonzentrationen, die die Stiftung misst und auswertet. Hierbei werden an 7 Tagen kontinuierlich Pollenproben entnommen und daraufhin 24-stündliche Mittelwerte ermittelt.

Da der Pollenflug in verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich ist, wird von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst an 40 verschiedenen Orten im Land gemessen. Nur so können wir auch klar erkennen, ob der Pollenflug in der Stadt oder auf dem Land stärker ist.

Die Pollenflugvorhersage besteht dabei auch aus einer Karte, welche für die 14 relevantesten Allergieauslöser die regionalen Pollenbelastungen anzeigt. Dies beinhaltet Bäume wie Buche, Eiche, Birke aber auch Gräser, Roggen und Kraut wie Ambrosia.

Diese Karten sind allerdings nicht nur für Allergiker relevant, um mit ihrer Allergie besser umgehen zu können und ihren Alltag zu planen, sondern können auch Gesundheitsdienstleistern ein besseres Verständnis dafür geben, an welchen potentiellen Probleme ihre Patienten je nach Region leiden.

Zwar liefern die Karten keine Vorhersage zum genauen Level der Pollenkonzentration, jedoch können sie aufzeigen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist in einem Ort allergieauslösende Bäume und Pflanzen anzutreffen. Dies wiederum unterstützt das Streben danach, zukünftig Pollenprognosen auch lokalisiert und auf Artenebene gestalten zu können.

Wo und wie wird die Pollenbelastung gemessen?

Aber wo genau wird nun die Pollenkonzentration gemessen? In Deutschland gibt es ca. 40 Pollenmesstationen der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst wo mit Pollenfallen in ca. 10-15 m Höhe gemessen wird. In der Pollensaison, die in Deutschland meist von Januar bis Oktober andauert, liefern sie die relevanten Daten für die Pollenvorhersagen und dies schon seit 1983.

Wie wird der Pollenflug gemessen?

Mit einer Pollenfalle, umgangssprachlich auch Burkard-Falle genannt. Die Falle besteht aus einer sich bewegenden Trommel und einem Plastikstreifen, an dem Pollen anhaften können. Die sich drehende Trommel ermöglicht, dass Partikel durch einen kleinen Schlitz im Gehäuse mit dem Luftstrom angesaugt werden. Nach der Probenentnahme wird der Plastikstreifen entfernt und die Anzahl der Pollenpartikel unter einem Mikroskop gezählt.

Nun, da du mit dieser Information gewappnet bist, ist es Zeit zu entdecken, wie die Pollenbelastung an verschiedenen Orten variiert.

Pollenflug: Stadt versus Land

Studien zeigen, dass Stadtmenschen häufiger von einer Pollenallergie betroffen sind als Menschen vom Land. Einige Wissenschaftler machen dafür die Feinstaubbelastung verantwortlich, die die Nasenschleimhäute generell empfindlicher machen.

Die stärkeren allergischen Reaktionen treten aber zumeist auf dem Land auf. Hier schwirren viel mehr Pollen durch die Luft als in der Stadt. Zudem sind hier oft viele verschiedene Pollenarten unterwegs, während in der Stadt die Biodiversität niedriger ist als auf dem Land. Trotzdem solltest du die Pollenbelastung in der Stadt nicht unterschätzen, denn hier bilden einige Pflanzenarten offenbar mehr Pollen als auf dem Land.

Du bist geschäftlich viel unterwegs oder besuchst am Wochenende gerne Familie und Freunde in der Heimat? Dann solltest du besser die Autofenster geschlossen halten, denn die Pollenkonzentration ist an Autobahnen und stark befahrenen Straßen besonders hoch. Das liegt daran, dass die Pollen immer wieder aufgewirbelt werden. Erst abends, wenn der Feierabendverkehr abflaut, sinkt die Pollenbelastung. Für dein Auto gibt es übrigens spezielle Pollenfilter, so dass du auf Klimaanlage oder Lüftung nicht verzichten musst.

Wie du dem Pollenflug trotzdem entkommen kannst

Das Zauberwort heißt: Urlaub! Am besten am Meer, oder zumindest in den Bergen. Warum? Am Meer weht der Wind meist landeinwärts, so dass du am Strand weitgehend von Pollen verschont bleibst. Außerdem hilft die salzhaltige Luft, die Nase zu befreien.

Tipp

Vergiss beim Packen nicht, ein paar Packungen Tempo soft & sensitive für den Urlaub mitzunehmen. Die Taschentücher sind dank ihres Balsams aus Mandel und Aloe Vera besonders sanft zur Nase, schüzen vor Hautirritationen und fangen zugleich Nieser auf.

Ideal sind auch Strände in südlichen Ländern – die Kanarischen Inseln, die Atlantikküste oder Nordafrika - wo andere Pollenarten vorherrschen als die, über die wir Allergiker uns in Deutschland gerne ärgern.

In den Bergen gibt es natürlich reichlich Vegetation und somit auch eine gewisse Pollenbelastung. Andererseits kommen Hausstaubmilben und Schimmelpilzsporen über einer luftigen Höhe von 1500 Metern praktisch gar nicht vor. Perfekt, wenn dir deine Hausstauballergie zuhause den Atem raubt.

Wann lüften bei Pollenallergie?

Besonders im Sommer, wenn die Nächte lau und die Tage heiß sind, fällt es schwer, nicht zu lüften. Deshalb gilt: Wenn du auf dem Land lebst, solltest du zwischen 19 und 24 Uhr lüften, wenn die Pollenkonzentration am niedrigsten ist. Ein Pollenfilter für die Fenster hilft außerdem, das Gröbste aufzufangen, falls du doch mal vergisst, die Fenster zu schließen.
Die Pollenbelastung in der Stadt ist hingegen zwischen sechs und acht Uhr morgens am geringsten – ideal, um schnell noch kühle Luft ins Haus zu lassen. Lass die Fenster in der Nacht lieber geschlossen, damit sich die Pollen nicht im Haus verteilen. Im Zweifelsfall kannst du mit einem Pollenfilter für den Staubsauger die Pollenbelastung zuhause einschränken.

Erfahre hier mehr, was du gegen Pollen in der Wohnung tun kannst. 

Bitte beachte, dass diese Ratschläge nicht die individuelle Beratung deines Arztes oder Apothekers ersetzen.

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